Die Coblenzer Straßenbahn Gesellschaft

Am 28. Mai 1887 wurde die Straßenbahn mit Hafermotor in Coblenz eröffnet. Gefahren wird im 8 bzw. 12 Minutentakt. 5000 m Gleis, 24 Pferde, 8 Wagen und 26 Bedienstete sind der Grundstock. Im Eröffnungsjahr 313.993 Fahrgäste. Zwölf Jahre ist die Vierbeiner -Tram in Betrieb, weitere Gleise kommen hinzu. Elektrische Bahnen entstehen in vielen Städten. 1898 wird in Coblenz das eigene Elektrizitätswerk fertig gestellt. Über den Strecken wird der Fahrdraht gespannt. Die “Elektrische” hält in Coblenz Einzug. Im Jahre 1900 wird die Pferdebahn ausser Betrieb genommen. Alle Straßenbahnlinien sind elektrifiziert.
Die Strecken:
    1. In der Stadt Coblenz nach Capellen, Metternich und Moselweiß (1887 und 1903)
    2. Von Ehrenbreitstein nach Arenberg (1901)
    3. Von Vallendar nach Ehrenbreitstein und Niederlahnstein (1902)
    4. Von Vallendar über Bendorf nach Sayn (1906)
    5. Von Vallendar nach Höhr und Grenzhausen (1907 und 1910)
Am 1. Mai 1902 wurden Rhein- und Moselbahnhof stillgelegt. Gleichzeitig wurde der neue (heutige) Hauptbahnhof eröffnet.
1907 betrug die Betriebslänge 49 km. Im Jahre 1910 verfügte man über 81 zweiachs. Triebwagen, 115 zweiachs. Personenwagen, 14 zweiachs. Güterwagen und 7 Spezialwagen. Es wurden 7.803.483 Personen befördert, daraus ergaben sich Einnahmen von 879.383 Mark. An die Aktionäre wurde eine Dividende von 7,5 % ausgezahlt.
1910 Linie 11 Vallendar-Höhr-Grenzhausen. Laut Vertrag mit der Tonfirma Wilson & Ludwig GmbH sollen jährlich mindestens 1500 Doppellader Ton von der Grube "Höhrer Loch" zum Vallendarer Rheinhafen transportiert und dort auf Rheinschiffe verladen werden. Für diese Transporte, beginnend 1911, wurden neben den Triebwagen auch elektrische Lokomotiven eingesetzt. Auch in der Stadt Coblenz werden Güterwagen befördert. Kohle zum Gaserzeuger und Kraftwerk.
1913 Gründung und Bau der Elektrizitätswerk Westerwald AG (EWAG) in Höhn unter 75% Beteiligung der Coblenzer Straßenbahn-Gesellschaft. Betrieben wird das Kraftwerk mit Braunkohle aus der nahe gelegenen Braunkohlegrube Gewerkschaft Alexandria.
1927 Das C verschwindet und Koblenz beginnt jetzt mit K.
1928 Der Luxuszug der Deutschen Reichsbahn, der legendäre Rheingold nimmt seinen Betrieb auf. Die Standseilbahn der Koblenzer Straßenbahn-Gesellschaft erklimmt die Rheinhöhe von Bad Laubach zum Berghotel Rittersturz (dort wo 20 Jahre später der Grundstein für die Bundesrepublik Deutschland gelegt wird). Die Rittersturzbahn, eine Standseilbahn ebenfalls in Meterspur wird 1928 eröffnet
1928 Betriebslänge 51 km. Rollendes Material: 4 elektr. Lokomotiven, 80 Triebwagen, 33 Beiwagen, 12 Güterwagen, 2 Autoturmwagen, 1 Spezialwagen. Beförderte Personen 8.573.967. Beschäftigte 692.
Am 17. Juli 1941 wurde die Strecke Vallendar - Höhr-Grenzhausen auf Oberleitungs-Bus (O-Bus) umgestellt. Wahrscheinlich Auswirkungen der Maßnahmen, die alle Schmalspurbahnen im Deutschen Reich betrafen. Materialabgabe an die Heeresfeldbahnen für den Rußlandfeldzug. Nach dem Kriege wurden weitere Strecken auf O-Bus umgestellt. Am 18. Juli 1953 setzte die KEVAG = Koblenzer - Eletrizitäts- und Verkehrs AG von Koblenz nach Vallendar O-Busse ein. Es folgten die Strecken Vallendar - Bendorf - Sayn am 15. Mai 1954 und nach Oberlahnstein am 28. März 1956. Nach und nach wurden alle Linien auf O-Bus umgestellt. Am 19. Juli 1967 nahm Koblenz Abschied von der Straßenbahn.


Neuwieder Kreisbahn

Nicht nur Koblenz auch die Stadt Neuwied hatte ihre Straßenbahn.
Kreisbahn Neuwied - Oberbieber, Meterspur. Von Heddesdorf über Niederbieber nach Oberbieber.
Betriebseröffnung: 29. Juli 1901 und 13. Nov. 1901. Streckenlänge 6,68 km. Länge aller Gleise 8,5 km.
Rillenschiene mit Schmidt’schem Halbstoß auf Packlage in Beton 38 kg/lfm.
Betriebsmittel: elektrische Motoren. Betriebszweck: Personen- und Güterverkehr
1903: 18 Beamte, 2 Arbeiter, 1 Ellok, 4 elektr. Motorwagen, 8 Personenwagen, 2 Postwagen, 1 Spezialwagen, 10 Güterwagen, zusammen 21 Wagen. Sitz- und Stehplätze aller Personenwagen 220 Gesamtladegewicht aller Güterwagen 50,0 to
Einstellung des Güterverkehrs am 1. Mai 1907. Ab 1909 Neuwieder Kreisbahn
1.) Neuwied - Oberbieber 29.07.1901
2.) Neuwied - Rheinufer - Bahnhof 04.12.1909
3.) Neuwied - Engers - Gladbach 04.12.1909
Streckenlänge 20,06 km, länge aller Gleise 22,83 km
Betriebsmittel 1928: 13 elektr. Motorwagen, 12 Beiwagen, 2 offene Güterwagen, 7 Spezialwagen.
Elektrischer Gleichstrom 500 Volt/275 kW, ab 1909 475 kW
Betriebseinstellungen: Neuwied - Gladbach und Neuwied - Oberbieber am 31.10.1950. Danach übernahmen auch hier Obusse den Betrieb.


Straßenbahn Neuwied

Ausweiche der Rittersturzbahn

Straßenbahn in Höhr-Grenzhausen

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